Was ist Mediation?

Das Mediationsverfahren

Ziel dieses Verfahrens ist es, dass die Konfliktparteien zum einen ihre eigene Sichtweise strukturiert und sachlich darstellen können und zum anderen sich mit der Sichtweise des Anderen auseinandersetzen.
Dies dient vor allem dazu, oft bereits eingefahrene Positionen zu überdenken und neue Möglichkeiten zu entdecken.
Es wird ermöglicht, eine Kommunikationsebene für spätere Vereinbarungen zu finden.

Das Mediationsverfahren gliedert sich in folgende Phasen:

Im Erstgespräch und Kontrakt wird das Mediationsverfahren erläutert und überprüft, ob eine Mediation für den konkreten Konflikt eine Möglichkeit sein kann.
Offene Fragen sowie organisatorische Rahmenbedingungen werden gemeinsam geklärt.
Jeder der Konfliktbeteiligten hat nun die Möglichkeit den Konflikt aus seiner Sicht darzustellen.

In der Themensammlung benennen die Medianten alle Bereiche, die aus ihrer Sicht zu dem Konflikt gehören und besprochen werden müssen.
Diese Phase hilft den Konfliktbeteiligten ihre Gedanken und Empfindungen zu strukturieren und die Themen nach Dringlichkeit oder Belastung zu sortieren.

In der Phase "Interessen" werden die Medianten aufgefordert, die hinter dem Konflikt liegenden Interessen, Hintergründe und Gefühle zu benennen. Dieser Schritt dient vor allem dazu, die Bereiche hinter dem Konflikt sichtbar zu machen.
In dieser Phase wird begonnen, sich neben der eigenen Sichtweise auch mit der Sichtweise des Anderen auseinanderzusetzen.

Die Phase "Optionen" beschäftigt sich mit verschiedenen Möglichkeiten der Konfliktlösung.
Hier haben auch solche Beiträge ihren Platz, die auf den ersten Blick rein phantasievoll sind oder nicht realisierbar erscheinen.
Auch Ideen, die man sich bis dahin nicht getraut hat auszusprechen, und Überlegungen wie Andere einen ähnlichen Konflikt gelöst haben, werden hier aufgegriffen. Diese Phase hat das Ziel, den Medianten zu verdeutlichen, dass es eine Vielzahl verschiedener Lösungsmöglichkeiten geben kann.
Es hilft ihnen eingefahrene oder anscheinend ausweglose Positionen neu zu überdenken und neue Möglichkeiten der Konfliklösung zu erkennen.

In der letzten Phase "Verhandeln und Vereinbaren" werden Angebote jedes Einzelnen gesammelt, die zur Lösung des Konflikts beitragen.
Die Mediation arbeitet mit der Annahme, dass man nur etwas bekommen kann, wenn man vorher etwas gegeben hat.

Sobald es Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten bei den Angeboten gibt, wird daraus die spätere Vereinbarung entwickelt. Die Wünsche und Interessen der am Konflikt beteiligten Personen, werden berücksichtigt.
Diese Beschreibung dient nur der Verdeutlichung. Das Mediationsverfahren ist wesentlich komplexer als hier vorgestellt. So stehen dem Mediator eine Vielzahl weiterer methodischer Bausteine zur Verfügung, die er nach Bedarf und Einzelfall einsetzen kann, damit am Ende eine faire und gerechte Vereinbarung entstehen kann.